Herzinfarkt
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Herzinfarkt

Die Zahl der Herzinfarkte hat in den westlichen Ländern in den letzten Jahren erheblich zu genommen. Er tritt meist ab dem 5. Lebensjahrzehnt auf. Doch seit Jahren werden immer jüngere Menschen davon betroffen und ist mit die häufigste Todesursache.
Für ein besseres Verständnis bitte erst die „Grundlagen“ lesen.

Es kommt wie bei der Angina pectoris, zu einem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und -bedarf. Da im Gegensatz zur Angina pectoris die Herzkranzgefäße in der Regel verschlossen sind, in jedem Fall jedoch soweit verengt, dass ein ausreichender Blutfluss und damit eine ausreichende Versorgung, nicht mehr gegeben ist, ist der Verlauf dramatischer. Innerhalb kürzester Zeit stirbt das Gewebe ab und zieht sehr schwere Folgeschäden für das Herz nach sich. Es zählt jede Minute!

Die Symptome ähneln der Angina pectoris. Atemnot, Herzschmerz mit Ausstrahlung in den linken Arm, zum Hals, in den Rücken und bevorzugt bei Frauen, in den Oberbauch. Der Schmerz wird als einschnürend, würgend, brennend beschrieben und kann so stark sein, dass der Betroffene von einem unerträglichen Vernichtungsschmerz mit Todesangst berichtet. Der Schmerz klingt meist nach 1-3 Tagen ab. Weitere Symptome sind Blässe, Unruhe und Schweiß.

Jeder Herzinfarkt muss sofort intensiv-medizinisch therapiert und 2-3 Tage an Monitoren überwacht werden. Strikte Bettruhe ist in dieser Zeit unabdingbar.

Der Herzinfarkt ist u. a. im EKG und in Blutuntersuchungen nachweisbar.

In einer Koronarangiografie werden die Herzkranzgefäße über einen Herzkatheter mit Kontrastmittel im Röntgenverfahren dargestellt (PTCA).

Dazu wird ein Katheter in die Gefäße über das Handgelenk oder die Leistengegend bis zu den Herzkranzgefäßen gelegt. So erkennt der Kardiologe welche Gefäß betroffen sind. Er weitet die verengten Gefäße mit einem so genannten Ballon auf und implantiert in das oder die betroffenen Gefäße, einen Stunt. Der Stunt ähnelt einer Kugelschreiberfeder und hält das Gefäß offen. Der Patient wird nahezu sofort Beschwerdefrei, sobald wieder Blut durch die Herzkranzgefäße fließt und das Herz mit Sauerstoff versorgt wird.

Eine anschließende medikamentöse Langzeittherapie ist immer notwendig. Sie verhindert u. a., dass sich der Stunt durch Blutplättchenablagerungen verschließt und somit einen erneuten Herzinfarkt verursacht. Ist es nicht möglich über eine PTCA einen Stunt zu legen, wird eine Bypass-Operation notwendig.

Nach dem Klinik-und Rehaaufenthalt ist es wichtig, dass sich der Betroffene wieder richtig in das Leben integriert. Bewusste Ernährung, ausreichende Bewegung und eine gesunde Lebensführung spielen eine wesentliche Rolle bei der Genesung und Vorbeugung eines erneuten Infarkts. Belastungen sollte er nicht vermeiden. Es ist sehr vorteilhaft Sport auszuüben. Insbesondere Ausdauersportarten trainieren das Herz für eine gute Pumpfunktion.